Heute Morgen regnete es leider mal wieder in Strömen. So setzte ich mich mit Tinker erst mal aufs Sofa und kramte in meinen Pferdebildern. da waren wirklich schön Turnieraufnahmen von Barbossa und Matinee bei, aber auch tolle Geländebilder. Natürlich hatte ich auch Angel, Hurricane und Badim fotografiert. Ich sah mir die Bilder ganz genau an und musste grinsen. Die drei waren im letzten halben Jahr extrem gewachsen. Der ganze Körper hatte sich in Richtung Reitpferd entwickelt und vor allem fiel mir auf, dass keiner sich charakterlich wirklich verändert hatte: Badim aufgeschlossen, Angel schüchtern und Hurricane ein Frechdachs. Ich kraulte Tinker über den Kopf und sah zu meinen Hunden. Sie waren vom Joggen mit meinem Freund noch etwas erschöpft und so hatte ich etwas Ruhe.
Also konnte ich weiter Bilder gucken. Ich sah auch ein paar Bilder von der GHP, wo die Kleinen gewesen waren. Sie waren schon recht gut erzogen. Wenn auch immer noch freie Denker. Aber das wollte ich ja. Ich mochte keine Pferde, die wie Maschinen gehorchten und immer perfekt handelten. Obwohl... Ben war da ja kaum anders... Aber er hatte einfach immer Spaß und liebte es, zu tanzen.
Langsam stand ich auf und machte mich auf dem Weg zu meinen Pferdchen. Der Regen war etwas weniger geworden und so konnte ich endlich los. Im Stall kümmerte ich mich erst mal um meine Sättel und Trensen. Die mussten ja auch mal gefettet werden. Natürlich dauerte es inzwischen alles etwas länger, denn wenige Sättel waren es ja nicht.
Danach holte ich mir Hurricane von der Koppel. Er sollte heute zum ersten Mal an der Longe laufen lernen. Ich putzte ihn erst mal und schaute, wie er heute drauf war. Er war neugierig und völlig ruhig. Er kannte das ja alles schon. Auch in die Longierhalle hatte ich ihn schon oft geführt. Heute aber lernte er erst mal die Longe kennen und durfte sich die Longierpeitsche ansehen. Er schnupperte neugierig und ich hob sie auch. Hurricane wich zwar einen Schritt zurück, blieb aber relativ ruhig. Ich kam einen Schritt auf ihn zu und zupfte etwas am Strick. Langsam machte er einen Schritt nach vorne und schnupperte erneut an der Peitsche. Dann bewegte ich sie wieder. Dieses mal blieb er stehen und ich berührte sanft sein Vorderbein. Er sah sich das ganze zwar misstrauisch an, machte aber nichts. Langsam fuhr ich mit der Gerte über seinen ganzen Körper. Dann hörte ich auf. Das reichte für den Tag. Ich entließ ihn nach einer Runde um die Halle und brachte ihn wieder auf die Koppel. Angel hatte das ganze Programm schon gestern absolviert und war somit einen Schritt weiter. Ich ging mit ihr in die Halle und begann damit, Sie mit der Gerte abzustreichen. Sie zuckte nicht mehr und ich schickte sie etwas von mir weg und trieb sie an. Sie ging in einem kleinen Schritt um mich herum und sah dann fragend zu mir. Ich lobte sie und sie ging weiter. Ich schickte sie noch weiter weg und sie begann sogar sich zu entspannen. Ich war verwundert. So schnell hätte es gehen können. Langsam holte ich sie wieder zu mir und lobte sie. Ich schickte sie in die andere Richtung und vergrößerte den Zirkel immer wieder. Sie lief locker auf der äußersten Bahn und wartete immer wieder auf ihr Lob. Ich hörte auf für heute und ging mit Angel zwei Runden an der Hand. So hatte ich das wirklich nicht erwartet.
Nun war noch Badim dran. Mit ihm hatte ich ja leider immer später angefangen und daher sollte er heute in der Halle erst mal laufen. Ich ging mit ihm hinein und er sah sich um. Langsam ging ich eine Runde mit ihm am Strick. Er folgte mir artig. Dann aber machte ich den Strick ab. Badim sah sich nicht lange um, sondern legte sich einfach zum Wälzen in den Sand. Er schubberte sich genüsslich und sprang dann auf. Im Trab kam er zu mir und blieb erwartungsvoll stehen. Ich lobte ihn und nahm ihn wieder an den Strick. Wir gingen noch zwei Runden und dann durfte er wieder frei laufen. ich ging vor ihm her durch die Longierhalle. Badim kam brav mit und sah sich alles genau an.
Aber ich wollte ihn nicht überfordern. Ich entließ ihn wieder auf seine Koppel.