Heute stand bei uns im Stall das große Sommerturnier an und natürlich konnte ich mir das nicht entgehen lassen. Bereits früh am Morgen radelte ich mit Iron und Ciara in den Stall, um nach meinen beiden Turnierpferden zu sehen. Matinee begrüßte mich schon freudig, doch Barbossa war noch nicht mal wach. Er lag in seinem Stroh und schlief seelig vor sich hin. Etwas durfte er ja auch noch. Ich kümmerte mich erst mal um Ben, der ja heute frei hatte. Mein Schöner stand noch in seiner Box und sah mich schon erwartungsvoll an. Ich holte ihn aus seiner Box und machte ihn fertig. Zum Glück war er recht reinlich und schmiss sich nicht in seiner Box in jede Ecke. Somit war er schnell feritg und durfte raus. Angel war als nächste dran. Sie begrüßte mich mit einem freudigen Wiehern und ließ sich genüsslich den Dreck von gestern aus dem Fell bürsten. Sie musste sich spät auf der Koppel noch gewälzt haben. Ich hatte ganz schön mit ihr zu tun, obwohl sie ja nicht sehr massig ist. Nach fast einer halben Stunde konnte ich sie immerhin auf die Koppel lassen, wo sie sich sofort hinlegte, als ich ihr nur den Rücken zu drehte. Innerlich fluchte ich, doch was sollte es? Ich hatte noch zwei Fohlen zu putzen. Badim war noch nicht wach, also holte ich erst mal Hurricane. Dieser hatte heute keine Lust. Er wollte auf seine Weide. Ich hatte ganz schöne Probleme, ihn ruhig zu halten, aber das musste er lernen. Langsam putzte ich ihn und er begann auch, stiller zu stehen. So konnte er raus. Für Badim aber hatte ich nicht mehr so viel Zeit. Aber er war lieb wie immer. Ich konnte ihn schön putzen und dann zu den anderen beiden Fohlen zum Spielen raus lassen. Und das ließ sich keiner zwei mal sagen. Badim rannte über die Koppel und Hurricane versuchte hinterher zu kommen.
Nun aber musste ich zu Barbossa und Matinee. Mein Hengst ging als erstes in den A-Prüfungen. Ich machte ihn ferig und ritt ihn dann warm. Barbossa war gut gelaunt und lief schön vorwärts. Ich ließ ihn Tempowehcsel gehen und immer wieder Übergänge zum Halten. So lernte er, besser an den Zügel zu kommen. Langsam galoppierte ich ihn an und er kam schön ins Vorwärts. So konnten wir starten. In der Dressur zeigte Barbossa, dass er Lust hatte. Seine Gänge waren super, aber immer wieder merkte ich leichte Taktfehler, die wahrschienlich daher kamen, dass er heute lieber rennen wollte, als seine schönen ruhigen Schritte zu zeigen. Im Galopp war er aber wieder wunderbar und zeigte eine tolle aufwärtstendenz. So konnte es klappen. Wir wurden achte und das war wirklich super. Leider hatten wir aber nicht viel Zeit, da gleich das Springen auf dem Plan stand. Ich ritt ihn noch über ein paar Galoppsprünge, bevor wir dazu übergingen, immer wieder über einen kleinen Sprung zu gehen. Er war heute recht laufend und mir etwas zu schnell. Ich machte mir Sorgen, dass sich so Fehler einschlichen und ich sollte recht behalten. Barbossa war zu schnell im Parcour und der war anspruchsvoll. Immer wieder kamen wir nur knapp rüber und immer wieder hörte ich ein leichtes Klappern. Barbossa aber war kaum zu bändigen. Ich legte den Schenkel fester an und er bockte. Das ging ja gar nicht! Ich setzte mich in den Dressursitz und nahm ihn vorne fester an. Barbossa merkte, dass er etwas falsch gemacht hatte und lief nun langsamer. Da wir ja inzwischen zwei Abwürfe hatten, war es auch egal, wenn die Zeit nicht mehr passte. Es ging mir um Gehorsam. Barbossa nahm die letzten Hindernisse locker und eindeutig besser, aber die Platzierungen waren weit weg. Wir wurden 12. Das war natürlich nicht so dolle, aber immer hin hatte er sich am Ende benommen. Das war mehr wert.
In der Geländeprüfung aber zeigte Barbossa, dass er eben etwas gelernt hatte und lief nun besser. Er war schön locker im Rücken und ging ein gutes Tempo. So konnte es laufen. Barbossa war wirklich schön zu reiten und nahm die Hindernisse mit voller Konzentration. Ich gab ihm etwas mehr Vorwärtsdrang ins Wasser, aber dahinter lief er wieder weicher und im geregelten Tempo. Barbossa sprang immer gut ab, aber ich ahnte, dass die Zeit knapp werden würde und sollte recht sein. Wir waren etwas zu langsam gewesen. So wurden wir achte, aber das war gut, da ich wusste, dass mein Hengst eine gute Leistung gezeigt hatte.
Jetzt aber war Matinee dran. Sie sollte erst in den E-Prüfungen antreten. Schon beim Warmreiten war sie wiedermal recht guckig und unkonzentriert. Ich legte die Beine an und ritt sie immer weiter, bis sie besser ging, aber das Kleinste konnte sie wieder mehr interessieren. Ich würde ganz schön arbeiten müssen. In der Dressur kam ich zwar besser durch, aber immer wieder fiel sie aus einander und ich musste mich ganz schön durchsetzen. So konnte das ja kaum was werden, doch ganz plötzlich lief Matinee immer besser. Ich kam mit den Hilfe besser durch und sie lief schön am Zügel. Wir wurden immer besser und am Ende sogar noch sechste. Das war wirklich gut. Nun aber kam das Springen und hier zeigte Matinee, was sie konnte. Mit einem schönen Galopp und weichen Schritten sprang sie über die Hindernisse und galoppierte locker voran. Die Zeit war nicht ideal, aber wir rissen nicht und auch so war der Ritt wirklich schön. Im Stilspringen hätten wir super da gestanden. So waren wir zu langsam, aber das war okay. Immerhin wurden wir siebte. Im Gelände aber packte der Rennteufel Matinee. Sie lief schnell voran und nahm die Hindernisse ohne jegliche Scheu, auch von ihrem Gucken war nichts zu merken. Sie hatte einfach Spaß am Laufen und ich ließ sie vorwärts gehen. Sie schaffte es auf den vierten Platz.
Der restliche Tag hatte auch für uns einiges in petto. Gerade Barbossa verbesster sich immer mehr und lief am Ende des Tages zur Höchstform auf. Dennoch glaube ich, dass sie am Ende froh waren, in ihre Boxen zu können und für Morgen frei zu haben.

8 Punkte