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 Sarah
Sarah Offline



Beiträge: 259

26.07.2008 20:05
Der schwarze Reiter und der weiße Engel Antworten

Der Schimmel galoppierte in die Mitte des freien Stückes und blieb dort stehen. Seine Reiterin, ganz in weiß, sah sich fragend um. Das Pferd lief fast frei. Nur die dünnen Zügel deuteten zu der Kandare. Sonst schien es, als würde der Lipizzaner frei laufen. Mit einer weißen Pirouette untersuchte sie das Gelände, sah aber nichts und setzte zum Tanz an. Der Schimmel zeigte seine perfekten Gänge und setzte zu einer leichte Passage an, doch dann hielt er plötzlich und spitzte die Ohren. Er schnaubte ängstlich und dann preschte zwischen den Bäumen plötzlich ein Rappe hervor. Der Reiter bremste das Pferd vor dem Schimmel und der Rappe stieg. Das Leder, auf seinem ganzen Körper verteilt, glänzte matt im Licht.
Der Schimmel wich zwei Schritte zurück und der Rappe folgte ihm. Dann begann auch schon der wilde Kampf. Der Rappe folgte dem Schimmel, der im weichen Boden immer schneller wurde. Seine Beine setzten mit weiten Sprüngen über den Boden, doch wurde er den größeren Gegner nicht los. Doch dann ritt der Rappe in die Mitte und sah dem Schimmel überlegen bei dessen Flucht zu. Sein Reiter, völlig verhüllt, schien bösartig zu grinsen, während der Weiße mit schnellen Einer-Wechseln weiter lief. Doch dann hielt auch er plötzlich nach einer viertel Pirouette und sah den Gegner direkt an. Dieser sprengte nun zwei Galoppsprünge näher und stieg dann erneut. Der Schimmel ging aus dem Stand in die Piaffe und schein regelrecht fliehen zu wollen, doch der schwarze Reiter ließ ihn dazu keine Chance.
Der weiße Reiter breitete seine Schwingen aus und der Rappe musste einige Schritte zurück weichen. Mit schnellen Trabschritten kam der Schimmel näher und ließ seinem Gegner keine Chance mehr. Der Rappe wich mit einer schnelle Drehung ab und galoppierte davon, doch nun war es der Schimmel, der in verfolgte. Plötzlich jedoch wendete sich das Blatt, als eine dunkle Melodie den Raum erfüllte. Der Friese wendete auf der Hinterhand und der Schimmel musste in der Traversale ausweichen, doch entkommen konnte er nicht. Der Rappe nahm nun die Verfolgung wieder auf. Der Schimmel hielt an und stellte sich dem Gegner. Mit allem Mut ritten die beiden Pferde auf einander zu und kamen dann zu einen wilden Tanz. Der Rappe vollführte einige Schritte auf den Hinterbeinen und der Schimmel wich ängstlich zurück. Doch seine Reiterin gab nicht auf und trieb ihr Pferd wieder voran, um zum finalen Streich auszuholen. Mit schnell Schritten kam sie dem Rappen wieder näher und dieser ging auf alle vier Beine zurück. Nun ging der Schimmel in die Passage und der Rappe musste zurück weichen. Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse neigte sich seinem Ende und bald würde man wissen, welches Pferd noch stehen würde. Der Schimmel kam dem Rappen immer näher, bevor er diesen mit schnellen Zweierwechseln einkreiste. Der Rappe wollte fliehen, kam aber am Gegner nicht vorbei. Als er eine Lücke sah, brach er aus und rannte davon. Zurück blieb der Schimmel und sah seinem Gegner nach. Die Reiterin gab auch ihm den Zügel hin und nahm im wilden Galopp die Verfolgung auf. So verschwanden die zwei Gestalten von der Lichtung und aus den Augen der Betrachter.
Hinter der Bühne lobte ich Ben für seine tolle Vorstellung und ritt ihn locker trocken. Neben mir ritt der “Schwarze Reiter”, alias Nicole mit Abraxxos, ab. Wir verstanden uns super und als sie mich angesprochen hatte, ob ich in Husum nicht mit ihr an einer Galashow für Reitkunst teilnehmen wollte, hatte ich nicht nein sagen können. Zu sehr hatte ich mir gewünscht, gegen sie “anzutreten”. Ich wusste, was ihr Friesenhengst drauf hatte. Sie hatte zwar erst überlegt, als ich meinte, dass Ben ein Wallach war, aber die Ausstrahlung hatte er ja.
Am langen Zügel ging dieser nun trocken und schnaubte freudig. Das ganze schien für ihn nichts weiter als ein Turnieraufenthalt gewesen zu sein.

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