Heute war mein erster richtiger Tag mit meinem neuen Hengst. Als ich Paradise von seiner Weide holte, sah er mich erst mal aufmerksam an. Wir kannten uns zwar schon von einem Ritt, aber das sagte ja nicht viel. Langsam machte ich ihn fertig und ließ ihn sich alles ansehen. Beim Satteln stand er wirklich schön ruhig und zum Trensen nahm er lieb den Kopf herunter.
Langsam führte ich ihn auf den Außenplatz und stieg erst mal auf. Er ging locker los, zeigte mir aber, dass er Temperament hatte. Wenn der laufen wollte, würde ich keine Chance haben. Aber erst mal ging er noch ruhig. Ich nahm den Zügel auf und begann mit einem leichten Trab. Paradise gab schön nach und kam gut an den Zügel. So konnte man ja wunderbar mit ihm arbeiten. Da er ja verletzt gewesen war, wusste ich, dass ich ihn nicht überfordern durfte und ging nach vier Runden erst mal wieder in den Schritt über. Ich ließ meinen Hengst ein paar Schritte Schenkelweichen gehen. Dies machte er wirklich super. Auf der nächsten langen Seite gingen wir ins Schulterherein über. Auch hier zeigte er seine solide Ausbildung. Locker trabten wir wieder an und ich ließ ihn leichte Übungen wie Zirkel und Handwechsel gehen. Locker folgte er meinen Schenkeln und ließ sich wunderbar stellen. Inzwischen sah ich auch, dass einige Reiter am Zaun standen und uns in dem schönen Morgenwetter zu sahen. Ich grinste und ritt einfach weiter. So ein schöner Schimmel machte doch was her. Zum ersten Mal ließ ich ihn angaloppieren. Dabei fiel mir auf, dass Conquests Galoppade recht leicht zu beeinflussen war. Wunderbar konnte ich Tempo und Weite bestimmen. Bei einem schönen Wechsel über den Zirkel sprang er gut um und ich parierte wieder durch. Im leichten Trab ritt ich noch ein paar Runden, bevor ich aufhörte. Das Wetter wurde auch immer wärmer und da musste ich ihn nicht überfordern. Er war wirklich ein schönes Pferd mit tollen Gängen.
Nun aber putzte ich noch kurz Barbossa. Er hatte heute noch einen kleinen Turniertermin vor sich. Leider mitten am Tag ging es zu einer kleinen Distanz. Die Strecke ging über fünf Kilometer durch schönes Gelände. Ich verlud ihn und wir fuhren auch schon ab. Am Hof der Deckstation Amsterdamm machte ich ihn fertig. Hier standen so einige Pferde der verschiedensten Rassen. Immerhin war die Strecke für jeden offen. Erst mal musste Barbossa aber zum Gesundheitscheck. Ich trabte mit ihm an der Hand vor und man überprüfte seine Puls- und Atemwerte. Es war alles okay und wir konnten zum Start. Ich ritt mit zwei Mäddels los. Die beiden aber schlugen ein zu lockeres Tempo an. Immerhin wollte ich auch etwas reißen mit meinem Hengst. Im weichen Trab ließ ich ihn laufen. Ich wusste ja, dass hier die meisten Regeln auch galten. So durfte das Tempo natürlich nicht zu langsam werden, aber auch nicht zu schnell. So ritt ich lieber im lockeren Trab vor mir her. Barbossa zeigte großes Interesse am fremden Gelände und ließ alles auf sich wirken. Für ihn war es wohl eher ein schöner Ausritt. Langsam ließ ich ihn einen kleinen Hügel hoch galoppieren. Er blieb ruhig und kam gut oben an. Wir hatten schon die Hälfte hinter uns und waren super in der Zeit. Langsam kam ich wieder in den Trab und ritt ein kleines Stück im Schritt am langen Zügel. Locker trabten wie wieder an und ritten durch einen kleinen Wald. Unter uns wurde der Boden leider etwas staubig. So ritt ich wieder Schritt, bis es besser wurde und dann ließ ich Barbossa noch mal richtig galoppieren. Mit weiten Sätzen flog er über den Boden. Am Ziel lobte ich ihn und dann ging es natürlich wieder zum Tierarzt. Aber hier war schnell klar, dass Barbossa mehr als nur eine gute Kondition hatte. Er war recht schnell wieder bei normalen Werten, trotz des heißen Wetters. Nun ging es zum Schlauch und zum Abspritzen. Für uns beide.