Heute musste ich wieder Tikina reiten, denn sie würde bald geheilt sein. Ich war schon früh im Stall. Zuerst ging ich zu ihr und begrüßte sie mit ein Bisschen Streicheln und einem Leckerlie. Dann holte ich den Sattel, die Trense, meine Sturzweste, meinen Reithelm und den Putzkasten, halfterte sie auf und band sie auf der Stallgasse an. Dann putzte ich sie, bis sie sehr sauber war und kratzte ihr die Hufe aus. Dann sattelte ich und trenste sie, zog meine Sturzweste an und meinen Reithelm auf. Dann kam auch wie jeden Tag Adidas und zusammen gingen wir in die Halle. Adidas hatte die Loge und die Longierpeitsche aus der Sattelkammer geholt. In der Halle machte ich mich fertig zum Aufsitzen und Adidas klickte ihr die Longe ein. Dann führte sie mich einige Runden auf Tikina, damit ich sah, wie sie heute drauf war. Tikina war ruhig und reagierte überhaupt nicht mit steigen, auch nicht, als ich die Zügel in die Hand nahm. Dann begann Adidas mit dem Longieren. Tikina arbeitete schön mit und im Schritt stieg sie kein einziges Mal. Das war ein Riesenfortschritt! Nach etwa 5 Minuten trabte Adidas sie auf meine Anweißung hin an, und ich trabte leicht. Heute hatte ich mich ganz aufgerichtet im Sattel, aber dennoch blieb Tikina ruhig. Sie vertraute mir! Nach kurzer Zeit bat ich Adidas, sie auf der anderen Hand zu longieren. Sie holte die Braune rein, klickte die Longe um und lies mich dann wieder im Schritt anreiten. Nach kurzer Zeit, in der Tikina immernoch nicht gestiegen war, trabte wir wieder an. Aber plötzlich begann Tikina, zu buckeln. Adidas zog ihren Kopf mit der Longe ein kleines Stück nach inne zu ihr und sie parierte wieder durch zum Trab. Dann lies ich sie durch meine Gewichtshilfen zum Schritt übergehen und bat Adidas, mich von der Longe loszumachen. Ich wollte ein Bisschen selber auf ihr reiten. Adidas tat, was ich ihr sagte und eine Minute später ritt ich das erste Mal ohne eine Führung auf der Braunen! Sie benahm sich vorbildlich! Ich lies sie ein paar Runden gehen, bis ich die Zügel aufnahm. Sie ging durchs Genick, als ob sie noch nie etwas Anderes gemacht hatte! Dann versuchte ich einen kleinen Trab. Sie trabte auf eine ganz leichte Schenkelhilfe an und passte sich meinem Tempo beim Leichttraben an. Nach 3 Runden parierte ich sie durch und lies ihr die Zügel lang. Nur 5 Minuten später ritt ich in die Mitte. Dort saß ich ab. Ich war einfach überglücklich, was Tikina hier geleistet hatte! ,,Noch ein Training" dachte ich, ,,dann kann sie wieder verkauft werden!". Mit diesen Worten schnallte ich die Bügel hoch und lief mit der Stute zum Stall. Hier stopfte ich sie voll mit Leckerlies und einer Banane. Dann sattelte und trenste ich sie ab, brachte sie auf die Weide und ging wieder in den Stall. Hier räumte ich alles auf, was ich heute gebraucht hatte und verließ den Stall dann.

NOCH EINEN BERICHT, DANN IST SIE GEHEILT!